Mit den in der Schlussphase der polnischen Adelsrepublik entstandenen 3. Mai-Verfassung von 1791 und der Verfassung von Grodno von 1793 führt der Editionsband herausragende Dokumente aus der Frühzeit des europäischen Konstitutionalismus auf. Es schließen sich Verfassungstexte aus der napoleonischen Epoche, wie z. B. für das Warschauer Herzogtum von 1807, und jener Zeit an, in der Polen nicht mehr als souveräner Staat existierte (sog. Verfassungsgrundsätze 1815, Verfassung 1815, Novellierung 1825, Organisches Statut 1832). Zu den interessanten, bislang fast unbekannten Verfassungsprojekten für Galizien, das nach der Teilung Polens 1772 zur Habsburger Monarchie gehörte, zählen die Magna Charta / Charta Leopoldina (1790) und zwei Versionen der Lemberger Petition (1848). Auch die verfassungsrelevanten Dokumente der Freien Stadt Krakau, welche auch als Krakauer Republik bekannt ist, (u. a. Verfassungen 1815, 1818, 1833 mit Novellierungen) wurden ediert. Entsprechend der Editionsprinzipien der Publikationsreihe fasst der Band die insgesamt 21 Dokumente in allen damals veröffentlichten Originalsprachen, zu denen neben Polnisch auch Französisch, Deutsch, Latein, Russisch und Alt-Ukrainisch zählten. Die Texte wurden von der Rechtshistorikerin Anna Tarnowska, Nicolaus Copernicus Universität / Thorn, ediert und annotiert.
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