Der Stuttgarter Schriftsteller Karl Lieblich entwickelte Ende der 1920er Jahre die Vision eines neuen Judentums. Dabei entwarf er ein eigenes Gesellschaftsmodell, welches die Diaspora der Juden als natur- und gottgegeben betrachtete und das judische Volk als Gurtel- und Mortelvolk zwischen den ubrigen Volkern definierte. Lieblich orientierte sich bei seinen Uberlegungen an den kulturellen Minderheitenkonzepten in Ost- und Mittelosteuropa, welche auf dem Grundsatz der personalen Autonomie basierten. Von der Staatengemeinschaft forderte er deshalb die volkerrechtliche Anerkennung des judischen Volkes als interterritoriale Nation. Das Buch zeichnet die Entwicklung der kulturpolitischen Visionen Lieblichs nach und bettet diese in seine Biografie ein. Gleichzeitig deckt die Studie Bezuge jener Visionen auf und versucht diese in einem grosseren Kontext zu verankern.
show more...Just click on START button on Telegram Bot