Anhaltend hohe Arbeitslosigkeit, wie sie in der Bundesrepublik Deutschland und in vielen anderen Staaten vorherrscht, ist ein wirtschaftspolitisches, aber auch ein wirtschaftstheoretisches Problem. Zu den theoretischen Ansätzen, die einen Beitrag zum Verständnis anhaltender Arbeitslosigkeit leisten, gehört die Effizienzlohntheorie. In effizienzlohntheoretischen Modellen kommt es zu unfreiwilliger Arbeitslosigkeit, wenn es für die Unternehmen optimal ist, mehr als den markträumenden Lohnsatz zu zahlen. Dies ist möglich, wenn der Lohnsatz nicht nur direkt in Form der gezahlten Vergütung in das Kalkül der Unternehmen eingeht, sondern auch indirekte kostensenkende Wirkungen hat.Zu den effizienzlohntheoretischen Ansätzen zählen neben Leistungsanreizmodellen, soziologischen Modellen und Modellen der Negativauslese die Arbeitsfluktuationsmodelle, in denen der Lohnsatz Einfluß auf die Fluktuation und damit auf die Betriebstreue der Beschäftigten hat. Im ersten Teil der Untersuchung wird das Standardmodell der Arbeitsfluktuation dargestellt und es wird gezeigt, wie es zu einem Gleichgewicht mit unfreiwilliger Arbeitslosigkeit kommen kann. Anhand verschiedener Varianten des Standardmodells werden dann die Auswirkungen von Veränderungen der Modellannahmen untersucht. Eine Schwäche der Arbeitsfluktuationsmodelle ist, daß sie das Fluktuationsverhalten der Beschäftigten nicht erklären, sondern auf der Grundlage von Plausibilitätsüberlegungen modellieren. Daher wird im zweiten Teil des Buches eine nutzentheoretische Fundierung des Standardmodells der Arbeitsfluktuation entwickelt. Im dritten Teil der Untersuchung wird anhand eines neukeynesianischen und eines strukturalistischen Ansatzes gezeigt, wie das Arbeitsfluktuationsmodell in gesamtwirtschaftliche Modelle integriert werden kann und wie sich Angebots- und Nachfrageschocks auf die Beschäftigung, den Output und den Reallohn auswirken.
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