Die Studie beleuchtet eine bislang in der schweizerischen Geschichtsschreibung vernachlassigte Phase der Entwicklung von Schule und padagogischem Denken. Die Autorin arbeitet die Zustande im Landschulwesen des reformierten Stadtstaates Zurich im ausgehenden 18. Jahrhundert heraus, gibt Einblicke in zeitgenossische Problemwahrnehmungen zu Unterricht und Erziehung sowie in Motive und Kontexte eines in den 1770er Jahren erfolgten lokalen Reformprojektes. Dabei wird ein religios-theologischer Diskurs freigelegt, der auf zwei dialektische Tendenzen verweist: Zum einen lassen sich volkserzieherische Bestrebungen mit dem Ziel einer Rechristianisierung feststellen, zum anderen aber auch deutliche Zuge einer Moralisierung, Padagogisierung und schliesslich Profanierung der Gesellschaft.
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