Warum handelt der Mensch überhaupt moralisch, was sind seine Beweggründe dafür und was bedeutet das für eine freie bürgerliche Gesellschaft? Im frühen Liberalismus des 18. Jahrhunderts gibt es verschiedene Erklärung für den Ursprung der »sozialen Natur« des Menschen, deren dialektische Spannung sich nur auf gesellschaftstheoretischer Ebene erschließen lässt. Auf der einen Seite steht die Ideologie der »sozialen Natur«, nach der der Mensch von Natur aus gütig und wohlwollend ist, ohne dass es dafür einer besonderen Erziehung bedürfe. Auf der anderen Seite wird die Notwendigkeit behauptet, ein Modell zu entwickeln, nach dem Individuen eine »soziale Natur« verinnerlichen, da der Mensch nicht von sich aus zu moralischem Handeln befähigt sei, sondern sich der moralische Sinn erst durch äußere Einflüsse entwickele. Der Autor untersucht diesbezüglich die moralphilosophischen Positionen von Adam Smith, Shaftesbury, John Locke und David Hume, die sich nicht nur mit der Frage der moralischen Erziehung des Menschen befassen. Im Hinblick auch auf eine liberale Regierungstechnik geht es ihnen um die soziale Rückkoppelung des individuellen Selbstwertempfindens an die Ansehung seiner selbst aus der Sichtweise Anderer, die sich damit als Grundachse der Internalisierung bürgerlicher Sittlichkeit offenbart.
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