Zu Ernst Cassirers 'Philosophie der symbolischen Formen' gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Lesarten. Cassirer wird als Historiker und Repräsentant der Geistesgeschichte ebenso herangezogen wie als origineller Fortführer der Philosophie Immanuel Kants; teils wird seine schöpferische Eigenständigkeit betont, teils wird herausgestellt, daß sich im gelehrten Wortgewand seiner Hauptwerke eine Spielart eines semiotischen Ansatzes verbirgt. Einige Autoren heben auf Aspekte ab, in denen letztlich pragmatische Behauptungen impliziert sind, andere versuchen ihn naturalistisch umzudeuten, und manche sehen in seiner 'Philosophie der symbolischen Formen' eine sich als interdisziplinäres Forschungsprojekt präsentierende Kulturphilosophie, so wie sie scheinbar auch als Kondensat einer kulturhistorisch interessierten Anthropologie gelesen werden kann. Im Kontext dieser pluralen Deutungslandschaft unternimmt es der Autor, dem Selbstverständnis des symbolischen Idealismus nachzuspüren, das nicht zuletzt im Geltungsanspruch von Cassirers genuin philosophischen Behauptungen zum Ausdruck kommt. Ausgehend von einer historischen und systematischen Positionierung des symbolischen Idealismus, in der alle Schlüsselbegriffe vorgeführt werden, zeigt der Autor zunächst, daß Cassirers lebenslanges Bekenntnis zu Kant ernst genommen werden muß, um die implizite systematische Stringenz seines Denkens offenlegen zu können. Dieses Buch "läßt keine Wünsche offen, was die Klarheit der Rekonstruktion der Argumentationslinien Cassirerschen Philosophierens betrifft." (Christoph Hubig) "Ullrich bietet viel mehr als eine neue Sichtung von Cassirers Werk unter Einbezug seiner nachgelassenen Schriften. Er nimmt insbesondere seine Fragmente und Notizen zur >Metaphysik des Symbolischen
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