"Brüder im Geiste – Heidegger trifft Hölderlin" erzählt auf unterhaltsame Weise von einem Philosophen, der sich seinen Dichter nahm. Martin Heidegger, nach wie vor einer der Umstrittenen hierzulande, erklärt Hölderlin zum "Dichter der Dichter". Dies ist nicht im Sinne einer Rangfolge gemeint, sondern zeichnet die Hellsichtigkeit eines Dichters aus, der sich ins Freie vorwagt. Was er dort schaut und empfängt, kommt auch dem Denker zu, der dafür andere, weniger poetische Worte finden muss. Der Dichter spricht die Sache des Denkers an, der Denker versucht der Sprache des Dichters auf den Grund zu gehen. Beide mühen sich im Sinne eines Auftrags, der vor unvordenklichen Zeiten ergangen sein muss und der über den irdischen Geschäftsbetrieb hinausweist. Hölderlin hat diesen Auftrag als Dichter wahrgenommen; Heidegger ist ihm als Denker nachgekommen, der die Vielfalt des Seienden zurücklässt, um zum Sein aufzubrechen.
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