Die romische Stadt Augusta Raurica bei Basel erbrachte u. a. zahlreiche archaologische Zeugnisse der fruhen Metallverarbeitung, insbesondere Grabungsbefunde von Bronzegiesser-Werkstatten und Hunderte von mobilen Zeugnissen ihrer Tatigkeit: Fehlgusse, Halbfabrikate, Schmelztiegel, Gussformen usw. Die 893 Schmelztiegel bilden den bisher umfangreichsten archaologischen Fundbestand im antiken Europa. Ihnen ist die aktuelle archaologische und naturwissenschaftliche Studie gewidmet. Es handelt sich hierbei um eine einzigartige Untersuchung mit einem originellen und innovativen Forschungsansatz. Sie bildet eine wichtige Grundlage fur weitere wirtschaftsgeschichtliche, archaologische und archaometrische Untersuchungen sowie fur die experimentelle Archaologie und ist so verstandlich geschrieben, dass sie auch fur ein nicht-naturwissenschaftliches Publikum geeignet ist. Die vielseitigen, interdisziplinaren Untersuchungen verfolgen zwei Schwerpunkte: Einerseits werden die romischen Schmelztiegel von Augusta Raurica archaologisch dokumentiert und bezuglich der Tonherkunft sowie der Metallspuren erfolgreich analysiert. Andererseits werden mit Experimenteller Archaologie neue Wege beschritten, indem das Topfern von Tiegeln, die Herstellung der ausseren Verschleissschicht Lutum, das Zementieren von Messing sowie weitere Phanomene der Tiegel-Metallurgie erprobt und rekonstruiert werden.
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