Als Reimut Jochimsen am 25. November 1999 im Alter von 66 Jahren starb, verlor Deutschland einen Politiker und Ökonomen, wie es ihn in dieser Verbindung nur selten hervorbringt. Auf beiden Feldern war er bereits in jungen Jahren ungewöhnlich erfolgreich, und auch später prägte er sie nachhaltig. Die vorliegende Auswahl verschiedener seiner Arbeiten will ihren Rang und ihre aktuelle Bedeutung dokumentieren.Von Anfang an zeichneten sich die Arbeiten von Reimut Jochimsen nicht nur durch Beherrschung des jeweiligen state of the art, sondern auch durch Klugheit und Klarheit aus, was bei einem fleißigen Autor wie ihm besonders viel besagt. Viele seiner Schriften waren wegweisend - um nicht zu sagen: visionär. Man lese zum Beispiel, was er zu Rolle und Bedeutung von Infrastruktur, Bildung oder dualer Entwicklung in den sechziger und siebziger Jahren geschrieben hat, und man wird zu dem Ergebnis kommen, daß es die Zyklen des modischen Interesses, dem sich zunehmend auch die Wirtschaftswissenschaftler unterwerfen, sehr gut überstanden hat. Die Arbeiten haben nur wenig von ihrer seinerzeitigen Bedeutung eingebüßt oder sind eben im Begriff, sie wiederzuerlangen (z. B. Bildung). Gleichzeitig wird man sich bei der Lektüre bewußt, wie sehr viele der Aufsätze charakteristisch für ihre Zeit sind: Die Umstände, die Anlaß zu ihrer Entstehung waren, erschließen sich ebenso wie die Art, wo und wie nach Lösungen gesucht wurde - Quellentexte zur Wirtschaftspolitik der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union.Es gab also gute Gründe, die verstreuten Arbeiten Reimut Jochimsens zu sammeln und so einem größeren Kreis wieder zugänglich zu machen.
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