
Ein Schultag, der um die Mittagszeit endet, gehorte bis zum PISA-Schock zu den stabilsten Einrichtungen in der alten Bundesrepublik; im internationalen Vergleich bedeutete er jedoch einen Sonderweg. Nur ein verschwindend geringer Teil aller Schulerinnen und Schuler des allgemeinbildenden Schulwesens besuchte eine ganztagig gefuhrte Schule. Monika Mattes schildert in ihrem Buch die Geschichte des Reformprojekts Ganztagsschule in der Bundesrepublik Deutschland der 1950er- bis 1980er-Jahre, wobei der Bogen von den fruhen bildungspolitischen Aufbruchen uber die reformeuphorischen Hochkonjunkturen bis zur Ruckbesinnung auf traditionelle Bildungsvorstellungen reicht. Ihre Studie verknupft die Rekonstruktion der padagogischen Debatten mit den Diskursen um die Geschlechterrollen und den sozialkulturellen Wandel und bezieht die DDR-Entwicklung in vergleichender Perspektive mit ein.
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