Das Buch intendiert eine Klärung der prinzipiellen Grundlagen für einen existentiell wie gesellschaftlich immer wichtiger werdenden Erfahrungsbereich, wie ihn die Begegnung zwischen Patient und Therapeut darstellt, um sowohl aus tiefenpsychologischer wie phänomenologischer Perspektive nach der "Wirklichkeit" einer solchen Beziehung zu fragen. Der Haupttitel "Begehren und Sinn" verweist dabei auf eine doppelte Struktur, die in der bisherigen Tradition auch mit Trieb und Existenz bezeichnet wurde, aber letztlich auf einen gemeinsamen Ursprung zurückverweist, der als rein subjektives, intensives wie pathisches Leben bezeichnet wird. Damit ist eine radikale Einheit der Leiblichkeit gekennzeichnet, die sich in die Welt als Sinn oder Intentionalität hinein entwirft, aber dies vor-ontologisch nicht vermöchte, ohne an eine lebendige Bewegung zurückgebunden zu sein, welche das Begehren darstellt. In diesem Begriff findet sich auch die neo-psychoanalytische Weiterführung Freuds durch Lacan mit den entsprechenden meta-psychologischen Auseinandersetzungen angedeutet, so wie der Sinnbegriff hauptsächlich auf Beschreibungen Husserls und Ricoeurs im Zusammenhang mit Daseins- und Existenzanalyse (Binswanger, Frankl) rekursiert, wobei ebenfalls der Beitrag von Heidegger und Michel Henry durchgehend gewürdigt wird. Methodische und technische Fragen zum therapeutischen Prozess werden so in einen größeren Zusammenhang gestellt und schulübergreifend nachvollziehbar.
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