Das dritte Bruno Snell-Symposion stellt die interdisziplinären Beiträge zur Aktualisierung von Antike unter den Leitbegriff der Inszenierung. Der Begriff deckt ein Spektrum ab, das vom klassischen Theater bis zu metaphorischen Konnotationen reicht. Das Ergriffenwerden im Sinne des aristotelischen Affekts gehört ebenso in dieses Feld, wie die Selbstverständigung und -inszenierung einer Gesellschaft, die mediale Inszenierung und die Neuinterpretation des bekannten Materials.Ausgehend von der Frage nach der Selbstinszenierung der athenischen Polisgesellschaft und dem Verhältnis von Sprache und Gestik in der griechischen Tragödie, zeigen die Beträge zu Montaigne, zur romantischen Ode in England, zu Paveses Dialog mit der Antike, zur deutschen Lyrik und zum Einfluss der Antike auf den Naturbegriff in der deutschen Literatur wichtige Stationen europäischen Antikeverständnisses auf. Die Aktualisierung des griechischen Körperkults gibt Anlass zu kritischer Nachfrage, LaButes Pygmalion wirft die Frage nach Relevanz des Stoffes in den USA der Gegenwart auf, am Beispiel Thomas Hettches lassen sich antike Mythen als Inszenierungsmittel für ästhetische Probleme beschreiben.
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