Wie die meisten unechten platonischen Schriften ist der Alkibiades II unzureichend erforscht. Die vorliegenden Untersuchungen zum pseudoplatonischen Alkibiades II enthalten umfangreiche Quellenforschungen, durch die die philosophischen Vorstellungen, die dem Werk zugrunde liegen, als die des Antisthenes erwiesen werden. Dabei werden neben den Memorabilien weitere philosophische Schriften des Xenophon und andere pseudoplatonische Dialoge in den Blick genommen, die in einzelnen Abschnitten dieselben Quellen wie der Alkibiades II zu verwenden scheinen. Im Alkibiades II werden einerseits Schriften des 4. Jh. v. Chr. (Platon, Antisthenes) als Quellen verwandt, andererseits wird gegen die Stoa des Zenon von Kition und den Peripatos der damaligen Zeit als zeitgenössische philosophische Konkurrenten polemisiert. Der pseudoplatonische Dialog ordnet sich auf Grund seiner Polemik und seines spezifischen Umgangs mit der philosophischen Protreptik in die Akademie z.Zt. des Polemon ein. Anhand seiner Struktur wird das Werk als ein sokratischer Alkibiades-Dialog verstanden. So ist sein Titel „Alkibiades“ erklärbar.
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