Was ist legitime Erziehung? Was heißt es, wenn zu Selbstbestimmung erzogen werden soll, und wie ist Autonomie als Zielvorstellung zu bestimmen und zu begründen? Diesen Fragen wird aus einer ethischen Perspektive nachgegangen. Dabei werden die Begriffe Erziehung und Autonomie von ihrer Normativität her betrachtet. Es geht ausgehend von einer allgemeinen Diskussion um moralpädagogische Zielvorstellungen um die Frage, wie Erziehung mit der Zielvorstellung Autonomie als Autonomie begrenzende Situationen zu verstehen ist. Die Autorin argumentiert für eine Sichtweise von Autonomie, welche diese nicht als Gegenüber zu Dependenz, sondern innerhalb von Dependenz bestimmt. Als pädagogische Zielvorstellung wird Autonomie so zu einem kompetenten Umgang mit Dependenz. Aspekte von Dependenz, welche als relevant hervorgehoben werden, sind Interaktion, Relationalität und Zeit. Ausgehend von einem kohärenzorientierten Begründungsmuster wird dafür argumentiert, dass die Zielvorstellung Autonomie eine Sichtweise bedingt, welche Erziehung zu Autonomie als Erziehung in Autonomie fasst. Die Zielvorstellung Autonomie ist demgemäß normierend für Erziehung insofern, als sie sich als bedingend für den in der Erziehungssituation artikulierten Anspruch erweist. Die theoretischen Ausführungen werden anhand aktueller Fragen im Bereich der Pädagogik diskutiert. So wird die Verwendung von Schwänz-sms, die Kopftuchfrage sowie die Bedeutung von Überwachungskameras in Schulen diskutiert.
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