Maharaja Savai Jaisingh gehorte zu den bedeutendsten Amtstragern des ausgehenden Mogul-Kaiserreiches. Die Gunst der Umstande nutzend, schuf er sich eine weitgehend unabhangige Position. Seine nachdrucklich inszenierte Herrschaft als Hindu-Konig wurde durch eine Ideologie untermauert, die ihn als Retter der Hindu-Ordnung vor dem andrangenden Verfall beschrieb. Der Aufrechterhaltung dieser Ordnung diente traditionell das hofi sche Ritual, dem damals jedoch aus den Reihen des Vishnuismus der einflussreichen Bhakti-Richtung theologisch fundierte Kritik entgegenschlug. Die Hofbrahmanenschaft selbst war von dieser Spannung zwischen religioser Ordnung und neueren Glaubensauffassungen nicht ausgenommen. Es kam zu Disputationen bei Hofe, die weite Kreise zogen und in deren Konsequenz der Hof drastisch in die Angelegenheiten religioser Gemeinschaften eingriff, was Folgen bis in die Gegenwart gezeitigt hat. Im Textanhang werden neben Archivalien zwei autoritative Abhandlungen von Hauptakteuren in der Auseinandersetzung erstmals ediert und ubersetzt.
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