Die Reformarchitektur löste um 1900 den Historismus ab - sie entstand auf der Basis des freudianischen Denkens und wurde angetrieben durch die Überzeugung, dass die Stadt des 19. Jahrhunderts die Menschen krank werden ließ. Reformarchitekten folgten der Überzeugung, dass sie mit gestalterischen Mitteln Einfluss auf Menschen und Gesellschaft nehmen können, dass sie den gesunden "Übermenschen" schaffen können. Als Schlüsselbauten der Reformarchitektur erweisen sich Lungensanatorien, die in ihrer Ausgestaltung die Wohnarchitektur der Moderne vorwegnehmen. Das Buch schildert das Entstehen einer neuen Architekturform als System - das mit dem neuen Jahrhundert begann und die bis heute fortwirkt. Ein eigenes Kapitel bildet der Wiederaufbau zerstörter Ortschaften während des Ersten Weltkrieges in Ostpreußen: Dort entstanden von 1914 bis 1925 geradezu Idealstädte der Reform.
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