Zum ersten Mal wird ein Buch zu Willy Moog vorgelegt, der sich 1935 als Philosophieprofessor der TH Braunschweig mit 47 Jahren das Leben nahm. Die quellenreiche Studie geht auf Spurensuche zu seinem Leben und umfangreichen Werk, das in Grundzügen vorgestellt wird. Sie stellt darüber hinaus Fragen an die jüngere Philosophiegeschichtsschreibung: warum manche Autoren bis heute vergessen werden und auf welche Weise Philosophiegeschichte von Philosoph(inn)en erzählt werden kann. Die Geschichte Moogs führt u.a. zu den Universitäten in Gießen, Greifswald und Braunschweig, dabei typische Problemfelder eines Professorenlebens im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts verdeutlichend: von der Teilnahme am Ersten Weltkrieg und dem politischen Druck, sich für die Lehrerbildung nützlich zu machen, bis hin zur Berufungspraxis an Technischen Hochschulen.Die Autorin Nicole C. Karafyllis zeichnet ein Lebensporträt von Willy Moog, dem Anhänger von Georg Simmel und Bewunderer von Husserls Phänomenologie. Unter Rückgriff auf bislang unbekannte Quellen werden zentrale Debatten in der deutschsprachigen Philosophie der 1910er und 1920er Jahre rekonstruiert, so unter anderem zum Psychologismusstreit, zu dem Moog 1919 an der Universität Greifswald seine Habilitationsschrift Logik, Psychologie und Psychologismus vorlegte, die nun jüngst wieder in den Fokus der Forschung getreten ist. Mit der vorliegenden Studie wird somit eine wichtige Lücke geschlossen. Im Anhang beigefügt ist eine Liste von Moogs Werken und Lehrveranstaltungen.
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