Im 7. Jh. geriet die Kirche in eine tiefe Krise der Theologie und der kirchlichen Autoritäten mit einer Vielzahl von Synoden, Anathematismen, staatlichen Prozessen und Schismen. Auslöser war der letztmalige Versuch einer Wiederherstellung kirchlicher Einheit mit den Gegnern der christologischen Entscheidung der Synode von Chalcedon (451). Eine innerkirchliche Opposition mit dem Mönch und Jahrhunderttheologen Maximus Confessor (†662) als Wortführer stellte sich dem entgegen. Umstritten war die theologische Beschreibung des Verhältnisses von Menschlichem und Göttlichem im Werk, Willen und Wollen Jesu Christi.
Die 15 Beiträge dieses Bandes zu zentralen Ereignissen und Themen der Kontroverse unterziehen die erhaltenen Quellen einer kritischen Analyse. Sie erheben die Motive und Strukturen des Streites, überprüfen die Darstellung der Ereignisse, beleuchten Selbstverständnis und Intention der Hauptprotagonisten und fragen schließlich nach der Berechtigung der radikalen Verwerfungen und deren synodaler Fixierungen. Es werden neue Antworten auf die Frage geboten, warum es zwischen den Anhängern der Synode von Chalcedon zu keiner Einigung kam. Wichtige Quellen werden erstmals in deutscher Übersetzung geboten.
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