Die Elihu-Reden in Ijob 32-37 sind eine erste Interpretation und Kommentierung der Dialogdichtung. In der Auslegungsgeschichte werden sowohl die literarische Eigenart als auch der theologische Beitrag zum Ijob-Problem kontrovers beurteilt.
Die Studie zieht zunächst eine Bilanz der bisherigen Forschung und legt vor diesem Hintergrund eine eigene Literar- und Kompositionskritik und Strukturanalyse vor. Dabei erweist sich der Komplex als redaktionelle Verbindung ursprünglich selbständiger Einheiten, der auf der Endtextebene mit der Verbindung konträrer Weisheitskonzepte eine Art Kompendium aus Dialogdichtung und Gottesreden bietet. Die theologische Gesamtaussage der Komposition ist damit subtiler und anspruchsvoller, als dass ihr die immer wieder unternommene Etikettierung als Restitution orthodoxer Positionen gerecht werden könnte.
Theologische Bedeutung hat auch die (u.a. durch den Vergleich mit einem Text des griechischen Rhetorikers Isokrates gewonnene) gattungskritische Einordnung des Einleitungskapitels als hellenistisches Proömium: Entgegen der häufig vertretenen Interpretation beabsichtigt die Präsentation Elihus keine Ironisierung und Dekonstruktion seiner textuellen Rolle, sondern signalisiert deutlich den Anspruch, als gewichtige Stimme in der Diskussion des Buches wahrgenommen zu werden.
Just click on START button on Telegram Bot