Götterbilder schaffen eine eigene Welt theologischer Reflexion und religiöser Praxis. Texte vermitteln Gottesbilder von hoher Komplexität. Bildliche Darstellungen müssen indessen Gottesbilder auf das Wesentliche reduzieren. Diesen Reduktionsprozess lediglich als Simplifizierung zu begreifen, wäre unangemessen. Vielmehr handelt es sich um einen Konzentrationsprozess, der durch die bewusst evozierte Vieldeutigkeit der Wahrnehmung eine neue Komplexität erzeugt. Nicht von ungefähr besteht zwischen der durch Bilder einerseits und durch Texte andererseits vermittelte Profilierung von Gottesvorstellungen eine erhebliche Diskrepanz. Die Ursachen dafür liegen natürlich primär in den unterschiedlichen Möglichkeiten der Darstellungsmedien. Doch Medien sind nicht nur Mittel zum Zweck, sondern überlegt gewählte Filter, die Wahrnehmung gezielt leiten sollen.
Der vorliegende Band untersucht dieses Phänomen in Beiträgen grundsätzlicher Art und in materialen Präsentationen aus dem Bereich des Alten Orients, Griechenlands und der Welt des Hellenismus. Bewusst sind auch Beiträge aus dem Kontakt zwischen Christentum und Islam zum Thema Bildverehrung integriert worden. Dadurch wird deutlich, welche Kompensationsstrategien entwickelt werden, wo bildliche Repräsentationen dem theologischen Verdikt unterliegen.
Der Band enthält achtzehn Beiträge von international bekannten Forschern in deutscher und englischer Sprache.
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