Was haben sich ein Experte für Pentateuchmodelle und eine Spezialistin für Trinitätstheorien zu sagen? In der Regel nicht viel. Die moderne Ausdifferenzierung der Theologie in heterogene Fächerkulturen hat den Austausch unter Forscherinnen und Forschern schwierig werden lassen. Noch gravierender ist, dass Theologiestudierende häufig keinen inneren Zusammenhang zwischen den Fächern erkennen. Ihr Studium gerät zur Anhäufung disparaten Wissens.
Das Auseinanderdriften der Disziplinen wurde bereits im 18. Jahrhundert als Problem empfunden. Unter dem Titel ›theologische Enzyklopädie‹ werden seitdem immer wieder Versuche unternommen, die unterschiedlichen Fächer auf einen gemeinsamen Fluchtpunkt hin zu orientieren. Den prominentesten Entwurf dazu hat Friedrich Schleiermacher in seiner ›Kurzen Darstellung des theologischen Studiums‹ (1811) vorgelegt.
Die Beiträge dieses Bandes knüpfen an diese Tradition an. Renommierte Theologinnen und Theologen profilieren ihr jeweiliges Fach innerhalb des Gesamthorizontes der theologischen Wissenschaft. Sie loten damit Möglichkeiten innertheologischer Interdisziplinarität aus und erkunden Perspektiven, unter denen sich die vielfältigen Gegenstände des Theologiestudiums zu einem Ganzen integrieren lassen.
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