Die Rede von Gott hat in der bisherigen Exegese des Römerbriefs kaum einen eigenen Gegenstand der Untersuchungen dargestellt. Die Studie widmet sich diesem zentralen Thema und weist in der textlinguistischen und rhetorischen Analyse wichtiger Texte des Römerbriefs auf, dass weder Jesus Christus noch die Anthropologie, sondern die Rede von Gott das entscheidende Argumentationsmuster im Römerbrief bildet. In der Frage des Primates der Christologie oder der Theologie und der christologischen Neubestimmung Gottes kann so eindeutig entschieden werden. Es wird auch der Frage nachgegangen, welchen theologischen Hintergrund die gesetzesfreie Heidenmission des Paulus hat. Dabei wird der alttestamentlich-frühjüdische Traditionshintergrund der paulinischen Darstellung aufgezeigt und mit einbezogen, um ein sicheres Fundament für die Beurteilung zu gewinnen, welche Position das paulinische Denken und sein Gottesbild im Spannungsfeld von Judentum und Christentum einnehmen und was es mit dem Selbstverständnis des Paulus auf sich hat.
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