Johannes Lang beobachtet und analysiert die Entwicklung des ökologischen Designs unter erfahrungsästhetischen und bewusstseinsgeschichtlichen Gesichtspunkten. Es geht ihm um das Aufdecken und Erkennbar-Machen neuer Produkterfahrungen, die vor dem Hintergrund ökologischer Denk- und Designansätze entstehen – nicht um die Operationalisierung ökologischer Prinzipien für die Praxis. Untersucht wird die ästhetische Gestaltung von Produkten im Kontext des wachsenden Bewusstseins für ökologische Zusammenhänge, in Abgrenzung zum Begriff der Nachhaltigkeit, der nicht nur ökologische, sondern auch soziale Aspekte einschließt. Das Buch zeigt, dass die Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte im Design nicht nur zu neuen Technologien führt, sondern auch zu einer neuen Ästhetik, die hier als Prozessästhetik charakterisiert wird. Dabei werden weder die faktische noch die ästhetische Seite des Produktes isoliert aufgefasst, sondern in ein Verhältnis gesetzt, das weder deterministisch im Sinne eines «form follows function» noch willkürlich im Sinne einer «Produktsprache» ist, sondern vielmehr reflexiv. Anhand zahlreicher Beispiele führt der Autor die für ökologische Zusammenhänge relevanten Prozesse der Materialgeschichte, der Produktionsgeschichte und der Gebrauchsgeschichte vor Augen. Der Begriff der «Prozessästhetik» wird so greifbar: er umfasst jene sinnlichen Reflexionen, in denen die natürlichen Prozesse der Produktgeschichte zu einem Teil der Produkterfahrung werden.
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