Hitlers Machtergreifung setzte eine Zsur in der ber 180jhrigen deutsch-jdischen Pressegeschichte. Ihr Ende kam fnf Jahre spter. Nach dem Novemberpogrom von 1938 verboten die Nationalsozialisten die bis dahin erscheinenden etwa 100 jdischen Periodika. Von 1938 bis 1943 lieen sie als einziges und letztes Mitteilungsorgan ein "Jdisches Nachrichtenblatt" zu, das die jdische Bevlkerung u.a. von den nchsten Zwangsmanahmen unterrichtete. Die Arbeit versucht Klarheit in die wirre rechtliche Situation der jdischen Presse und der Menschen, die fr sie arbeiteten, zu bringen. Da (methodische) Willkr nicht von Beginn herrschte, die nationalsozialistische Seite sich statt dessen anfnglich einen gewissen Argumentationszwang auferlegt hat, zeigt ein Blick in Gerichtsakten und Fachorgane. Was mit der jdischen Presse geschehen sollte, dafr gab es keinen Plan. Sie wurde vom 'Sonderreferat' des Reichskulturwalters Hinkel streng berwacht, unterlag dennoch bis 1938 - wie die nichtjdische Presse auch - nicht der Vor-, sondern der Nachzensur. Auf die zentrale Stellung des zwiespltigen Hans Hinkel im kulturellen wie im alltglichen jdischen Leben geht die Arbeit ausfhrlich ein. Anhand von Inhaltsanalysen der vier wichtigsten und grten jdischen Zeitungen stellt die Autorin entlang einer 'Typologie jdischen widerstndischen Verhaltens' die Frage nach der Mglichkeit geistigen Widerstands. Kurzmonographien, eine tabellarische Zusammenstellung aller auffindbarer Titel jdischer Periodika, die whrend des Dritten Reichs erschienen sind, Personenverzeichnis und Kurzbiographien machen die Arbeit als Nachschlagewerk nutzbar.
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