Die Liebe zwischen dem besten Artusritter, Lancelot, und Ginover, der Frau des Konigs Artus, ist eines der zentralen Themen des Prosa-Lancelot. Ihr ist hier erstmals eine eigene umfangreichere Arbeit gewidmet, die sie und ihre Funktion innerhalb der Romantrilogie in ein neues Licht ruckt. Dabei wird das Gesamtkonzept dieser Trilogie nicht mehr primar unter dem Gesichtspunkt der Spannung zwischen weltlichem Artusrittertum und geistlichem Gralrittertum gesehen, sondern als Versuch verstanden, Aufstieg und Niedergang des Artusreiches als historischen Proze zu begreifen.Die Liebe zwischen Lancelot und Ginover, die im Roman von Einsiedlern und anderen geistlich kompetenten Personen tatsachlich immer wieder als sundig gebrandmarkt wird, wurde bisher meist im Rahmen des Gegensatzes von weltlich-hofischem und geistlichem Ideal Zunachst glanzvolles Bild einer 'hofischen' Liebe, werde sie dann im Roman als ausgehohltes Ideal vorgefuhrt und reie am Ende noch die gesamte Artuswelt in den Untergang. Die Untersuchung vermag dies zu relativieren und macht stattdessen sichtbar, da diese Liebe - unbeschadet der Verdammung - anders beschreibbar ist; sie ist nicht so sehr eine 'hofische', sondern vor allem durch ein ganz bestimmtes Verhaltnis zur Herrschaft des Konigs und seiner Frau Ginover bedingt. So kann auch ihre Funktion neu bestimmt In der Geschichte der Liebe spiegelt sich die Geschichte des Artusreiches.Der Interpretation liegen sowohl der altfranzosische Text wie auch seine mittelhochdeutsche Ubertragung zugrunde; sie gewinnt ihre Ergebnisse durch zahlreiche Detailanalysen sowie durch Vergleiche mit den Konzeptionen anderer Texte und Gattungen (Trobadorlyrik, Artusroman, Tristanroman).
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