Das ostfränkische Reich kann für das 10. Jahrhundert nicht ohne seine grenzübergreifenden Begegnungen gedacht werden. Der globalhistorische Blick zeigt: Kulturkontakt war im Frühmittelalter zwar nicht allgegenwärtig, doch berührten die knapp einhundert nachweisbaren Beispiele kultureller Begegnung in der Zeit Ottos I. (936-973) die ganze Komplexität sozialer Lebenswirklichkeit im Frühmittelalter. Erstmals werden in diesem Buch sämtliche Kontakte des ottonischen Ostfrankens mit Vertretern aus dem nichtchristlichen Norden, Osten und Süden Europas systematisch erfasst und globalhistorisch ausgewertet. Sie hinterließen dabei eine Resonanz, die nachhaltig Wirkung entfaltete – sei es im konkreten Erleben als Grundkonstante für die Welt der Händler, in der anhaltenden Erinnerung eines kollektiven Gedächtnisses in der Welt der Mönche oder als Inszenierung imperialer Herrschaft in der Welt des Königs. Die Vielfalt kultureller Begegnung wirkte damit tief ins eigene Gefüge der verschiedenen Lebenswelten. Sie geriet zu einem konstitutiven Bestandteil ihres Zusammenhalts und wurde auf diese Weise auch zu einem zentralen Baustein für das noch junge ostfränkische Reich.
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