De potestate papae: Die päpstliche Amtskompetenz im Widerstreit der politischen Theorie von Thomas von Aquin bis Wilhelm von Ockham

De potestate papae: Die päpstliche Amtskompetenz im Widerstreit der politischen Theorie von Thomas von Aquin bis Wilhelm von Ockham

Author
Jürgen Miethke
Publisher
Mohr Siebeck
Language
German
Year
2000
Page
357
ISBN
3161474805,9783161474804,9783161585548
File Type
pdf
File Size
29.2 MiB

English summary: The discussions regarding political theory and the crisis of late medieval relations between church and state, which lasted from the stormy days of Pope Boniface VIII and his fight against King Philip the Fair of France, pointed the way for practical politics not only in the 14th century but also in the centuries to come. In this study, Jurgen Miethke examines the conditions under which these theories originated as well as the framework of their imprint on the realities of power in late medieval Europe. He analyzes the main authors of political treatises from Thomas Aquinas to William of Ockham and examines the debate which took place at that time. German description: Jurgen Miethke untersucht Rahmenbedingungen der Entstehung und Wirkung politischer Theorie in der formativen Phase der lebhaften Debatte um die Amtskompetenz des Papstes in der ersten Halfte des 14. Jahrhunderts. Scholastische Universitat und Herrscherhof erweisen sich als die Foren, auf denen die Diskussionen gefuhrt wurden. Die Rolle der verschiedenen Fakultaten war die von 'Leitwissenschaften', die Sprache und Form der Debatte, Belege und Bedeutungshorizont der Texte bestimmten. Die praktischen Erfahrungen mit dem papstlichen Anspruch auf weltbeherrschende Leitung der Christenheit auch in weltlichen Belangen, wie er von einem Bonifaz VIII. drohnend verkundet und praktiziert worden war und wie er kunftig bei jedem Konflikt neu erhoben werden konnte, die konkreten Massnahmen, die beide Seiten im Streit ergriffen, erweisen sich fur die Fragestellung der Theoretiker als bestimmend. Die wichtigsten papalistischen Autoren (Aegidius Romanus, Jakob von Viterbo, Augustinus von Ancona oder Alvarus Pelagius) kommen in dem Buch ebenso zur Sprache wie deren Kritiker, die Verteidiger eines Eigenrechts des Staats (Johannes Quidort, Dante, Marsilius von Padua, Wilhelm von Ockham).Die damals gefuhrten Erorterungen haben jeweils in besonderer Weise zur Entscheidungsfindung der praktischen Politik beigetragen, indem sie allen Beteiligten mit den Mitteln der damaligen Wissenschaft einen vernunftigen Horizont der Weltorientierung vermitteln wollten. Damit konnten sie den konkreten Uberlegungen im einzelnen einen sicheren Halt geben und gaben auch den Handelnden ein gutes Gewissen. Daruber hinaus wurde in diesen Debatten fur die spatere politische Theorie Grundlagenarbeit geleistet. In der Tat wurde bis in die Zeit der Reformation des 16. Jahrhunderts das Verstandnis des Verhaltnisses von Staat und Kirche hier zutiefst vorgepragt. Ein guter Teil der Probleme der Moderne ist daher in der Debatte, die in dieser Studie untersucht wird, bereits gegenwartig.

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