Paul Natterers systematischer Kommentar zur Kritik der reinen Vernunft schließt eine in der Kant-Forschung seit langem bestehende Lücke. Er beruht auf der Auswertung der gesamten deutschen und angelsächsischen Literatur zur Kritik seit 1945. Der Einfluß des Kantischen Denkens auf die Gegenwartsphilosophie ist ungebrochen. Der Autor macht es sich zur Aufgabe, dessen Leistungsfähigkeit im einzelnen zu überprüfen. Er tut dies insbesondere mit Blick auf die Kognitionswissenschaft und die Philosophie des Geistes: Entstanden ist somit eine systematische Evaluation der Kritik der reinen Vernunft als Metatheorie der interdisziplinären Kognitionsforschung der Gegenwart. In diesem Zusammenhang legt Natterer erstmals eine detaillierte Aufarbeitung der Systemstellen von empirischer Psychologie, formaler Logik und allgemeiner Metaphysik in der Kantischen Theorie der Kognition vor. In wissenschaftshistorischer Perspektive leistet er darüber hinaus einen Abgleich der Kritik der reinen Vernunft mit den antiken, scholastischen und neuzeitlichen Traditionen, in denen das Kantische Denken sich verorten läßt. Übersichten, Register und die Strukturierung in 36 kompakte Kapitel bieten einen schnellen methodischen Zugriff auf die umfangreiche und vielschichtige Materie.
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