Freiheit im Sinne vernünftiger Selbstbestimmung ist Hegel zufolge die zentrale Fähigkeit des Menschen. Sie ist grundlegend für Rationalität in ihren praktischen wie theoretischen Ausprägungen: Der „logische Raum der Gründe“ ist ein „Reich der Freiheit“. Thema des Buches ist die umfassende Theorie freier Vernunft, die Hegel aus diesem Gedanken entwickelt. Sein Freiheitsbegriff wird hier als originelle Variante einer Autonomie-Konzeption von Freiheit interpretiert, die Freiheit vom Gedanken willentlicher Wahl entkoppelt und stattdessen als Prozess der Selbstkonstitution rationaler Subjekte versteht. Diese Auffassung macht eine Theorie der Normen nötig, die Selbstkonstitution ermöglichen – eine logisch-semantische Grundlegung von Freiheit, die insbesondere an Hand der Urteilslehre in Hegels Wissenschaft der Logik rekonstruiert und auf ihre metaphysischen Implikationen hin geprüft wird. Im Ausgang davon untersucht der Autor Hegels Theorie spezifischer Formen von Freiheit und Normativität in Theorie, Praxis und „absolutem Geist“ und zeigt in Auseinandersetzung mit analytischen Deutungsansätzen (besonders dem Robert Brandoms) und Sachdiskussionen deren Aktualität auf.
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