Die Aquarelle, die die funfzehnjahrige Isolde von Bulow 1880 anlasslich des Geburtstags ihres Vaters Richard Wagner gemalt hat, wurden zur Verzierung an Topfen mit Rosenstocken angebracht und ihm bei der Geburtstagsfeier in Neapel prasentiert. In 65 Szenen hat Isolde besondere Begebenheiten im Leben ihres Vaters abgebildet. Die Auswahl der Sujets lasst erkennen, aus welchen Quellen sie ihr Wissen schopfte und welche Lebensbezuge ausgespart blieben. Wahrend sie viel aus Wagners Autobiographie "Mein Leben" ubernahm, klammerte sie alles Unangenehme und Belastende sowie alle privaten Konflikte aus, die auch von Wagner selbst verschwiegen oder verfalscht wurden, wie z.B. seine Liebe zu Mathilde Wesendonck. Da die Wahl der Themen vermutlich von Isoldes Mutter, Cosima Wagner, uberwacht wurde, fehlen auch Verweise auf Wagners erste Ehefrau Minna. Das Buch bildet die Rosenstocke-Bilder erstmals vollstandig ab. Isoldes Enkelin, Dagny R. Beidler, sorgt fur die sachkundige Beschreibung und Kommentierung. Die "Rosenstocke-Bilder" sind eine sehr personliche Sicht auf den Menschen Richard Wagner.
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