Das französische Chanson ist ein intermediales Genre von nationaler und internationaler Tragweite. Im Zuge der Medienrevolutionen des 20. und 21. Jahrhunderts erfährt die französische Chanson-Kultur eine gattungsgeschichtlich relevante Weiterentwicklung. Damit ist auch eine verstärkte nationale Markierung des nun international erfolgreichen Genres verbunden.
Die vorliegende Studie liefert erstmalig eine umfassende kulturwissenschaftliche Untersuchung des ‹französischen Chansons›. Anhand eines mythentheoretischen Ansatzes wird die mediale Mehrdimensionalität des Chansons tiefergehend erforscht und die komplexe Vernetzungsstruktur des Genres dargelegt. Auf Grundlage einschlägiger Theorien zu modernen Mythen (H. Blumenberg, C. Lévi-Strauss, R. Barthes) zeigt die Autorin, dass das moderne französische Chanson eine ‹mythische Qualität› aufweist. Dies geschieht in einer philologischen Analyse von über 100 Chansons der letzten 150 Jahre und in einer Untersuchung repräsentativer Chanson-Ikonen. Inwiefern die ‹mythische Qualität› auch diskursiv erzeugt wird, macht schließlich die Beschäftigung mit der populärwissenschaftlichen Literatur zum Chanson deutlich.
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