Von dem Gesetzestraktat der Summa Halensis lag bislang nur der lateinische Text in einer kritischen Edition aus dem Jahr 1948 vor. Mit der dreibändigen Publikation werden nun erstmals zusammen mit dem lateinischen Text auch eine deutsche Übersetzung und ein Kommentar zu diesem bedeutenden Werk im Übergang von der Früh- zur Hochscholastik vorgelegt.
In konzeptioneller Hinsicht war dieser Traktat mit seiner Begründung und Entfaltung der unterschiedlichen Ausprägungen des Gesetzes - als ewiges Gesetz, Naturgesetz, mosaisches Gesetz und evangelisches Gesetz - grundlegend. Seine umfangreiche Auslegung des mosaischen Gesetzes weist zudem konkrete Bezüge zur Lebens- und Glaubenswelt auf, die für die Kultur- und Sozialgeschichte dieser Zeit aufschlussreich sind.
Auch im Blick auf die Hinwendung zur Tora in der gegenwärtigen Theologie und im Zusammenhang mit den interreligiösen und gesellschaftspolitischen Diskursen über das Gesetzesverständnis verdient der Gesetzestraktat der Summa Halensis Beachtung, weil er in vielfältiger Hinsicht zur Reflexion über die Funktion(en) des Gesetzes sowie den Zusammenhang von Theologie und Recht anregt.
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