Europa tut sich schwer mit wirtschaftspolitischen Strukturreformen. Oft widersetzen sich vor allem größere EU-Länder ganz dem Druck zur Veränderung, oder es werden nur partielle Reformen durchgeführt. Doch Verzögerungen von Reformen sind mit hohen volkswirtschaftlichen Kosten verbunden: Dazu gehören Wachstums- und Beschäftigungsverluste. Die Arbeitsgemeinschaft deutscher wirtschaftswissenschaftlicher Forschungsinstitute hat darum anlässlich ihrer 67. Wissenschaftlichen Tagung Gründe für und Wege aus dem "Reformstau in Europa" gesucht. Erstmalig wurde die Tagung in Kooperation mit einem anderen Wirtschaftsforschungsinstitut, dem Centre for European Policy Studies (Brüssel), durchgeführt.Druck zum Wandel ergibt sich allein schon aus der demographischen Entwicklung in Europa. Die Alterung der Bevölkerung wird zu weniger Steuereinnahmen für die Staaten und zu geringeren Beiträgen für die Sozialversicherungen führen. Ein Beitrag dieses Heftes widmet sich dem deutschen "Sozialstaatsdilemma".Doch das Thema "Economics of Reform" wird nicht nur themenspezifisch, sondern auch aus einer allgemein theoretischen Perspektive betrachtet. Welche Faktoren erschweren resp. erleichtern wirtschaftspolitische Reformen? Wie kann der Erfolg von Reformen (am Beispiel der Arbeitsmarktpolitik in Deutschland) beurteilt werden? Gibt es einen Reformstau im Gesundheitswesen in Europa? Und warum sind Reformen zur Privatisierung kommunaler Leistungen - trotz Wohlfahrtsgewinnen - in den letzten Jahren zum Stillstand gekommen? Die Referate werden jeweils in einem Korreferat kritisch beleuchtet.
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