Ausgehend von den mehr oder minder offensichtlichen Mängeln der Theorie rationaler Erwartungen und ihrer Verfeinerungen, wie z. B. den ökonomisch rationalen Erwartungen oder dem adaptiven Lernen, stellt Frank Trosky eine Alternative vor: die heterogenen Erwartungen. Diese sind seit den 90er Jahren Diskussionsgegenstand in der Wechselkurstheorie. Durch die Verallgemeinerung eines entsprechenden vermögenspreistheoretischen Wechselkursmodells und seiner Anwendung auf den Geldmarkt leitet er interessante Implikationen für die Geldpolitik ab. Mittels Simulationen des Modells mit verschiedenen Parameterwerten und verschiedenen in das Modell integrierten geldpolitischen Strategien zeigt er, dass chaotische Zinsentwicklungen im Modell möglich sind und unter welchen Voraussetzungen sie auftreten. Auf Basis der Simulationen wird die optimale Geldpolitik im Modellzusammenhang ermittelt. Anschließend prüft Trosky mit Hilfe ökonometrischer und mathematischer Verfahren und an Hand stilisierter Fakten, ob in der Realität chaotische Entwicklungen auf dem Geldmarkt auftreten. Als Ergebnis ist festzuhalten, dass chaotische Entwicklungen im Zinsverlauf nicht auszuschließen sind. Abschließend überträgt er die modelltheoretischen Implikationen soweit möglich auf die Realität und diskutiert die generelle Aussagekraft von Zinsprognosen auf Basis der empirischen Ergebnisse.
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