Das Symposion resümiert Perspektiven auf die Allegorie im Anschluss an Benjamin und de Man und entwickelt sie weiter. Die Allegorie wird dabei als Reflexion des Zeichens im Zeichen aufgefasst. Mit selbstreflexiven Praktiken des Fragments, des Zitats, der Collage oder beispielsweise einer ironisch ausgestellten Metanarrativität und Metafiktionalität haben Moderne und Postmoderne zu einer Wiederkehr der Allegorie als analytischer Kategorie Anlass gegeben. Sie macht auch diejenigen Zeichenpraktiken neu lesbar, die zuvor als mimetisch begriffen worden sind.
Der Schwerpunkt des Bandes liegt auf kulturwissenschaftlichen und historischen Fragestellungen. Themen sind u.a.: die Allegorie als eine Technik des Erinnerns, Aneignens, Durchdringens und Überlagerns von Kulturen; die symbolische Selbstverständigung kultureller Kollektive mittels allegorischer Narrative; die Diskurse, in denen die Allegorie im Feld historischer Konkurrenzbegriffe diskutiert wird; allegorische Verfahren des Verrätselns und Verbergens im Sinne des Geheimnisses oder der Chiffre.
Anhand exemplarischer Analysen von Texten, Bildern und multimedialen Inszenierungen werden die allegorischen Formen des Zeigens und Bedeutens in einem historisch je spezifischen sozialen Feld der Kunst- und Kulturproduktion situiert.
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