Diese Untersuchung befaßt sich mit der negativen Derivationsmorphologie des Französischen. Im ersten Teil der Arbeit geht es im Anschluß an die Begriffsbestimmung der Wortbildungseinheit 'Präfix' um die definitorische Klärung der semantischen Kategorie der 'Negation'. Die Autorin subsumiert unter dem Begriff der 'Negation' die Kategorien der Kontradiktion, Kontrarität, Privation und Reversion und verdeutlicht mit Hilfe logischer und linguistischer Kriterien die unterschiedlichen Leistungen der einzelnen Negationsarten. Im zweiten, empirischen Teil der Arbeit analysiert die Autorin 1098 französische Negationsbildungen, die in unterschiedlichen pressesprachlichen Texten aus den Jahren 1988-1993 nachgewiesen werden konnten. In diesem monographisch angelegten zweiten Teil der Arbeit werden die morpho-syntaktischen, semantischen und stilistisch-expressiven Leistungen der einzelnen Negationsmorpheme untersucht. Die in den Einzelanalysen gewonnenen Ergebnisse werden abschließend in einem Funktionsvergleich (Kapitel 5.5) einander gegenübergestellt. Hierbei wird deutlich, daß bei der Schaffung neuer Negativformantien die Präfixe speziell nach ihrer semantischen, morpho-syntaktischen sowie stilistisch-expressiven Leistung ausgewählt werden. Zu diesen potentiell die Wahl eines Negationspräfixes determinierenden Faktoren zählen neben der Wortkategorie des Basislexems beispielsweise der Strukturtyp des Basislexems, morpho-syntaktische Eigenschaften der Präfixbildung, die Bezeichnungsklasse des Basislexems, feldgebundene Disponibilitäten eines Wortbildungselementes oder fachsprachliche Markierungen.
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