Die Studie zur ersten Branche der Karlamagnús-Saga und ihrer (einheitlichen) altfranzösischen Vorlage will der weitverbreiteten Unsicherheit in der Beurteilung beider bisher kontrovers diskutierten Texte entgegenwirken, unter anderem der Unterschätzung ihrer narrativen Qualitäten. Durch konsequente Kombination mehrerer eher traditioneller Methoden der Mediävistik wird in den ersten drei Teilen der Studie der "Sitz im Leben" des altfranzösischen Textes bestimmt: Der (sehr präzise) geographische Rahmen der Basin-Erzählung wird ausgeleuchtet, einer der beiden Lütticher Bischöfe aus dem Hause Pierrepont (1200-1238) wird als Promotor des gesamten altfranzösischen Textes bestimmt, und es wird aufgezeigt, wie sich das Bewusstsein eines romanophonen Reichsfürsten in einer Fülle von Details spiegelt. Der vierte, umfangreichste Teil ist ein fortlaufender Kommentar des altnordischen Textes, der insbesondere der Erschließung seiner für das Verständnis zentralen, aber stark verderbten Namenüberlieferung sowie der Würdigung seiner Erzähllogik zugute kommen soll. Abschließend werden die ursprüngliche Ausdehnung der altfranzösischen Vorlage und ihr Anteil am Gesamttext der Karlamagnús-Saga diskutiert.
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