Die editio princeps des bislang lediglich in unvollständiger koptischer Übertragung zugänglichen Traktats Vom Mysterium der Buchstaben (Mitte 6. Jh.) erschließt ein einzigartiges Dokument frühbyzantinischen monastischen Schrifttums. Aufbauend auf und gleichzeitig in Abgrenzung von jüdischen Traditionen zur geheimen Bedeutung der hebräischen Buchstaben, entwickelt der Autor des Werkes – angeblich Sabas von Jerusalem, vermutlich jedoch eher ein kalligraphisch interessierter Anhänger dieses Heiligen – eine christliche Interpretation des griechischen Alphabets, vom Alpha bis zum Omega. Um das Werk kulturgeschichtlich zu verorten, werden in der Einführung neben einer inhaltlichen Analyse des Textes verschiedene Spielarten der symbolischen Ausdeutung von Buchstaben in jüdischem und christlichem Kontext dargestellt. Dem kritischen Text ist eine deutsche Übersetzung beigegeben, inhaltliche und philologische Anmerkungen zu einzelnen Textstellen vertiefen das Verständnis des Werkes.
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