Innerhalb der deutschen Cats-Rezeption nimmt die hier neu edierte, umfangreiche Übertragung durch Philipp von Zesen einen bedeutenden Platz ein. Beverwijcks Schat der Gesontheyt erschien zuerst 1636 in Dordrecht und wurde bald zum Bestseller. Dazu haben u. a. die Hunderte von Gedichten beigetragen, die Jacob Cats beigesteuert hat. Das Buch war mit seinen medizinischen Ausführungen und Erklärungen aktuell. Insbesondere stieß es wegen des praxisorientierten Horizonts auf großes Interesse.
Zesen hat das vollständige Werk übertragen, also auch alle Beiträge von Cats. Eine vergleichende Analyse von Vorlage und Übersetzung erbringt für den Fragenkreis der interkulturellen Perspektive hochinteressante Ergebnisse: Zesen versucht durch Auflockerung des Metrums und eine Reihe von rhythmischen Verbesserungen die Monotonie des Catsschen Metrums aufzulockern. Die Metapher erhält größeres Gewicht. Insgesamt transferiert Zesen die Verse seiner Vorlage in eine deutsche Poetik. Schließlich berücksichtigt Zesen den anderen kulturellen Hintergrund seiner deutschen Leser und ändert seine Vorlage behutsam dort, wo sie ihm allzu direkt und drastisch oder auch zu sehr auf niederländische Eigenarten bezogen erscheint.
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