In der Produktionsplanung werden Losgrößen vornehmlich unter Kostenaspekten und ohne Berücksichtigung der Kapazitäten festgelegt. Engpässe zeigen sich dann oft erst während der Fertigungssteuerung, wenn die vorgegebenen Losgrößen zu unzulässigen Vorgaben führen. Hier ist die operative Produktionsplanung mit ihren Anpassungsmaßnahmen gefordert. Lose werden verlagert und modifiziert, indem sie gesplittet oder in kleinere Lose aufgeteilt werden. Dürfen Teile eines Loses bereits eine weitere Bearbeitung erfahren, während die Fertigstellung des restlichen Loses noch andauert, liegt Losüberlappung (lot streaming) vor. Bereits die Aufteilung in wenige Teillose reduziert Durchlaufzeiten erheblich, lässt Bestände sinken und steigert die Termintreue. Während Verfahren zur Bestimmung optimaler überlappender Losgrößen im internationalen Schrifttum seit den neunziger Jahren diskutiert werden, ist eine geschlossene Darstellung bisher nicht verfügbar. Zudem bieten gängige PPS-Systeme keine algorithmische Unterstützung bei der Festlegung überlappender Losgrößen.Martin Feldmann stellt Verfahren im Detail vor, die unmittelbar oder mit geringem Aufwand einsetzbar sind. Der Verfasser zeigt: - Ansätze, die für den Zwei- und den Dreistufenfall entwickelt wurden und für die geschlossene analytische Ausdrücke oder polynomiale Suchverfahren vorliegen. Es werden 23 Folgerungen formuliert, die wichtige und grundsätzliche Eigenschaften von optimalen Lösungen der Losüberlappungsprobleme aufzeigen.- Verfahren, die mit linearer Programmierung arbeiten und eine Aufteilung der Losgröße in konsistente Teillose im Mehrstufenfall vornehmen. Erstmals wird eine ökonomische Analyse für Losüberlappungsprobleme vorgeschlagen, die einen effektiven Einsatz diverser Anpassungsmaßnahmen erlaubt, indem sie ihre Konsequenzen quantifiziert.- Modelle, die zur Festlegung variabler Lose unter Losverfügbarkeit bei kontinuierlicher Zeitführung dienen und die eine seit Jahren bestehende Forschungslücke schließen.
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