Die englische Revolution von 1640-60 hat wie keine andere Epoche der Geschichte Großbritanniens Anlaß zu weltanschaulich wie wissenschaftlich motivierten Kontroversen gegeben. Mit der Verfassungskrise begann auch die noch immer andauernde Diskussion über die Ursachen, Auswirkungen und historische Bedeutung des Konfliktes. Ob als "Betriebsunfall" konsensualer Herrschaft und Abirrung vom evolutionären britischen Staatswerdungsprozeß oder als notwendiger, von irischen und britischen "Kolonialkriegen" begleiteter Auftakt zur Glorious Revolution von 1688/89, die erste englische Revolution gehört zu den umstrittensten Gegenständen der modernen Geschichtsforschung.
Regina Pörtner analysiert in der vorliegenden Studie einer repräsentativen Auswahl zeitgenössischer Schriften die einflußreichsten konkurrierenden Konzepte politischer Souveränität und deren Radikalisierung unter dem Druck der politischen Ereignisse. Wie die hier analysierten Texte belegen, bildete neben dem internationalen politisch-theologischen Diskurs calvinistischer Prägung auch die Rezeption der Schriften deutscher und niederländischer Juristen eine wichtige Quelle für die Entwicklung eines Konzeptes korporativer Souveränität die, im Widerspruch zu Bodin, dennoch "absolute" Qualität besaß.
Die Darstellung bietet zugleich einen ausführlichen historiographischen Überblick und eine Einführung in die verfassungsgeschichtlichen Grundlagen des Konfliktes.
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