Ausgehend von der Beobachtung scheinbar heterogener sprachspezifischer Eigenschaften von Topikalisierungskonstruktionen präsentiert diese Arbeit eine universalgrammatische Analyse, die die unterschiedlichen einzelsprachlichen Phänomene auf einheitliche und systematische Weise erfassen kann. Die Notwendigkeit einer neuen theoretischen Erklärung wird durch eine ausführliche Diskussion bisheriger Analyseversuche verdeutlicht. Die Autorin rekurriert dabei auf neueste Entwicklungen der Grammatiktheorie, wie sie von Chomsky (1995) im Rahmen des 'Minimalistischen Programms' formuliert wurden. Es wird gezeigt, daß Unterschiede zwischen Sprachen wie Deutsch, Englisch und Koreanisch auf die Parametrisierung der Merkmalsstärke separater funktionaler Kategorien für Topik und Fokus zurückzuführen sind. Die Annahme unterschiedlicher struktureller Positionen für Topikalisierung und Fokussierung wird durch eine Vielzahl konzeptueller und empirischer Argumente motiviert. Die vorgestellte Analyse ermöglicht eine einheitliche theoretisch-elegante Erklärung verschiedenster empirischer Phänomene, die bislang nicht auf eine systematische Weise behandelt werden konnten, wie der Kontrast zwischen Topikalisierung in und aus infiniten Sätzen oder die scheinbare Zulässigkeit von mehrfacher Topikalisierung. Darüber hinaus stellt die Analyse, die die Autorin für die als Fokussierung interpretierte NegP-Voranstellung anbietet und die den Verb-Inversionseffekt dieser Voranstellung umfaßt, eine theoretisch interessante Erweiterung von Chomskys Minimalismustheorie auf bislang unerklärte universalgrammatische Zusammenhänge dar. Schließlich bietet die Arbeit eine eigenständige syntaktische Erklärung der traditionell semantisch aufgefaßten Definitheitseffekte, die bei Topikalisierungskonstruktionen vorliegen.
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