Schrift, Buch und Lektüre in der französischsprachigen Literatur Afrikas: Zur Wahrnehmung und Funktion von Schriftlichkeit und Buchlektüre in einem kulturellen Epochenumbruch

Schrift, Buch und Lektüre in der französischsprachigen Literatur Afrikas: Zur Wahrnehmung und Funktion von Schriftlichkeit und Buchlektüre in einem kulturellen Epochenumbruch

Author
Hans-Jürgen Lüsebrink
Publisher
Max Niemeyer Verlag
Language
German
Year
1990
Page
357
ISBN
9783110926811,9783484550056
File Type
pdf
File Size
31.2 MiB

Der Problemnexus zwischen Avantgarde und Faschismus, für Italien und Deutschland bereits größtenteils erforscht, wird in der vorliegenden Arbeit erstmals in bezug auf die spanische Literatur untersucht. Die Frage nach der reaktionären Moderne erschließt einen vergessenen Sektor der spanischen Erzählprosa, der, quer zur gängigen Epochengliederung, die Leerstelle zwischen Vorkriegsavantgarde und Nachkriegsrealismus füllt. Zunächst werden die weitgehend unbekannten Autoren präsentiert: Ernesto Giménez Caballero (1899-1988), Vordenker des Faschismus in Spanien, Tomás Borrás (1891-1976), Felipe Ximénez de Sandoval (1903-1978), Samuel Ros (1904-1945) und Antonio de Obregón (1909-1985). Ohne reduktionistische Thesenbildung verfolgt die Studie in unmittelbarer Auseinandersetzung mit den Texten den Prozeß der ideologischen Umwertung bzw. Funktionalisierung avantgardistischer Diskursformen und Stilelemente (Pirandellismus, Expressionismus, Ästhetik der Grausamkeit). Inhaltlich manifestiert sich die Entwicklung von der 'Vanguardia' zur präfaschistischen 'Avanzada' in der Darstellung von Identitätsproblematik und Gesellschaftsbezug. Ausführungen zu Aspekten der faschistischen 'Ästhetisierung' des Politischen (Walther Benjamin; Mission des Künstlers, Dandysmus, Stilbegriff) beschließen den Band.

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