Die Biographie über den schlesischen Dichter und Breslauer Ratsherrn Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (1616-1679) stützt sich auf weitgehend unbekanntes Quellenmaterial und trägt durch die Einbeziehung der politischen, wirtschaftlichen, sozialgeschichtlichen und vor allem geistesgeschichtlichen Verhältnisse in Schlesien im allgemeinen und in Breslau im besonderen dem merklich zugenommenen Interesse an einer Kulturgeschichte der Stadt Rechnung. Eingeordnet in die Traditionslinien der europäischen Renaissance- und Barocklyrik wird das Charakteristische der Dichtung Hoffmannswaldaus herausgearbeitet und werden Beziehungen zu den Zeitgenossen aufgezeigt. Wissenschaftlich ertragreich war insbesondere die Auswertung Breslauer Ratsakten, die neue Erkenntnisse über die politische Tätigkeit des Dichters und seine soziale Lage brachte und sein Leben und Werk im Spannungsfeld von Politik und Literatur darzustellen erlaubt. Hoffmannswaldau, der mehr als dreißig Jahre als Ratsherr die Breslauer Schulen beaufsichtigte und schließlich als Ratspraeses auch dem städtischen Kirchenwesen vorstand, hatte seine Übersetzungen und Gedichte fast ausnahmslos nur handschriftlich im Kreise seiner Freunde kursieren lassen. Durch Raubdrucke zu deren Veröffentlichung gezwungen, ließ er eine autorisierte Ausgabe ausgehen, in welcher er aus Rücksicht auf seine politische Stellung seine Liebesgedichte vom Druck ausschloß und andere Werke einer hier ausführlich dokumentierten Umbearbeitung unterzog.
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