Im geltenden BT des StGB enthalten ca. 95% der Paragrafen Tatbestandsalternativen (TBA) bzw. disjunktive Beschreibungen. Im Hinblick auf die komplizierten Kombinationen ihrer Verwirklichungsvarianten bringt diese Gestaltungsform von Tatbeständen bei ihrer Anwendung drei Hauptprobleme mit sich, nämlich das Problem des Konkurrenzverhältnisses beim Zusammentreffen mehrerer TBA, das des non liquet zwischen TBA und das des sogenannten Alternativenirrtums. Da diese legislative Figur in der modernen Strafgesetzgebung - vor allem im Wirtschafts- und Umweltstrafrecht - zunehmend auftaucht, bedarf es dringend einer gründlichen dogmatischen Klärung dieser Probleme, die in der Literatur bis dato unzureichend thematisiert werden.Sheng-wei Tsai nimmt eine vollständige Gruppierung unterschiedlicher TBA vor und entwickelt anhand einer linguistischen (syntaktisch-semantischen) und strafrechtlich-systematischen Analyse einen Lösungsvorschlag zu allen Problemen, die sich bei der Anwendung von TBA ergeben können.
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