"Quintus von Smyrna (vermutlich 3. Jh. n. Chr.), der Dichter der Posthomerica, verfugte uber weit mehr Originalitat und poetische Gestaltungskraft, als es die traditionell negativen Bewertungen des Epos annehmen liessen. Dies beweist Georgios P. Tsomis in seinem philologischen Kommentar zum 7. Buch anhand detaillierter narratologischer Analysen und durch die Aufdeckung zahlreicher inter- und intratextueller Bezuge. Er nuanciert so das Bild des Epikers, das die Forschung erst seit Kurzem einer grundlegenden Revision zu unterziehen begonnen hat. Als gelehrtem Dichter gelang es Quintus, einen komplexen mythologischen Stoff grossepisch zu gestalten. Zentrales Thema des 7. Buches sind die Geschehnisse auf Skyros zur Abholung Neoptolemos' nach Troja sowie seine Ankunft dort und seine erste Aristie im trojanischen Krieg. Mit diesem Buch fuhrt Quintus - in einem fur die Griechen sehr kritischen Moment nach dem Tod des Achilleus und Aias - die Figur des jungen Neoptolemos ein, der sich als kampfbereit und besonnen erweist. Er tritt an die Stelle seines Vaters Achilleus und wird bis zum Ende des Epos die Rolle eines Protagonisten spielen."
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