Die Frühzeit der fünf ältesten Berliner Gelehrtenschulen steht im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit. Ausgangspunkt sind dabei die von der lutherischen Reformation ausgehenden Bemühungen um eine Neuordnung des höheren Schulwesens und deren Fortführung in der Zeit der lutherischen und reformierten Konfessionalisierung, des Pietismus und der Frühaufklärung.Anders als die bisherige Forschung nimmt Agnes Winter das Berliner Gelehrtenschulwesen erstmals in seiner Gesamtheit in den Blick. Dies geschieht in der Tradition einer modernen Bildungsforschung, die geistig-kulturelle Entwicklungen im Kontext allgemeinhistorischer Prozesse analysiert. Von besonderem Interesse sind dabei die jeweiligen Funktionen der Gelehrtenschulen im konfessionellen und frühabsolutistischen Staat und ihre Einbindung in die Sozial-, Kultur- und Geistesgeschichte Berlins und Brandenburg-Preußens. Im Zentrum stehen die Motive für die Gründung neuer Schulen, das jeweilige Ausmaß des landesherrlichen Zugriffs, die Zusammensetzung und überregionale Prägung der jeweiligen Lehrer- und Schülerschaft, die "Traditionalität" oder "Modernität" der Lehrprofile sowie die Einbindung der Schulen in die verschiedenen Konfessionskulturen der Stadt.
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