Harald Moll verfolgt mit der vorliegenden Dissertation das Ziel, die Rechtsstellung indigener Völker in Kanada einer kritischen Prüfung zu unterziehen - ein in der Rechtswissenschaft bislang weitgehend unerforschtes Terrain, das an der Schnittstelle zwischen kanadischem Verfassungsrecht und Völkerrecht anzusiedeln ist.Als Grundvoraussetzung für das Verständnis der heutigen Rechtslage stellt der Autor zunächst die historische Entwicklung kanadischen Rechts in Bezug auf indigene Völker überblicksartig dar. Im weiteren Verlauf der Untersuchung widmet sich Harald Moll einer Beschreibung der Rechtsträger, auf die eine Untersuchung der Indigenenpolitik der kanadischen Regierung folgt. Im dritten Themenkomplex befaßt sich Moll mit dem Selbstverwaltungsrecht Indigener in Kanada - eine Fragestellung, die politisch heftigst umstritten, von überragender Bedeutung für die First Nations ist. Anhand des "Charlottetown Accord" beleuchtet er sodann die grundlegenden Konzeptionen des indigenen Selbstverwaltungsrechtes. Schließlich findet die Problematik des indigenen Selbstverwaltungsrechtes seine Fortführung durch die Darstellung des "Nisga'a Final Agreement", eines wegweisenden und als historisch bezeichneten Vertragswerkes der Volksgruppe der Nisga'a in der Provinz British Columbia, das den Verfasser zu der vorliegenden Untersuchung inspiriert hat.
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