Der effet utile wurde bislang in Literatur und Rechtsprechung kaum dogmatisch verortet. Sibylle Seyr unterzieht nahezu alle Urteile des EuGH, in denen er auf den effet utile zurückgreift, einer umfassenden empirischen Analyse und bewertet dabei sowohl die methodische Vorgehensweise des Gerichtshofs als auch die inhaltlichen Ergebnisse. Diese umfassende Herangehensweise eröffnet neue Erkenntnisse: Der effet utile stellt eine eigenständige Auslegungsmethode des Gemeinschaftsrechts dar. Die Autorin entwickelt ein Schema für seine richtige Anwendung und unterzieht die zeitliche Streuung der effet utile-Urteile seit Bestehen der Gemeinschaft einer genauen Analyse. Sie grenzt den effet utile von der Rechtsfortbildung ab und geht der Frage nach, ob der EuGH den effet utile lediglich zulasten der Mitgliedstaaten einsetzt. Die Arbeit bietet eine unentbehrliche Grundlage für alle, die sich in Zukunft mit dem effet utile in der Rechtsprechung des EuGH befassen.
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