Assessment Center sind komplexe eignungsdiagnostische Verfahren zur Auswahl von Bewerbern. Christian Stubbe stellt dar, welche Explorationsverfahren in der Personalbeurteilung eingesetzt werden, welche Rechtsgüter der Bewerber dabei gefährdet werden und welche Schutzmöglichkeiten ihnen zur Verfügung stehen, um einer unbegrenzten Ausforschung ihrer Persönlichkeit entgegentreten zu können. Individualarbeitsrechtlich prüft er Diskriminierungen und Persönlichkeitsrechtsverletzungen der Bewerber während des Assessment Centers.Hinsichtlich des Persönlichkeitsrechts untersucht der Autor, ob die Rechtsprechung zum Fragerecht, eine Einwilligung des Bewerbers und/oder eine Verhältnismäßigkeitsprüfung zur Rechtfertigung tatbestandlicher Eingriffe ins Persönlichkeitsrecht führen können. Die meisten Persönlichkeitsrechtsverletzungen, die während eines AC vorstellbar sind, haben nicht die Intensität, dass ein deliktischer Anspruch des Bewerbers zum Erfolg führen würde. Durch die Einordnung des AC als schuldrechtlicher Vertrag zwischen Arbeitgeber und Bewerbern zeigt Stubbe eine Möglichkeit auf, wie Persönlichkeitsrechtsverletzungen zu vertraglichen Schadenersatzansprüchen führen können. Im Hinblick auf Diskriminierungen der Bewerber geht er auf die aktuelle deutsche Gesetzeslage sowie auf zu erwartende Neuerungen durch das Anti-Diskriminierungsgesetz ein und untersucht rechtsvergleichend die Situation von Bewerbern in den USA.Kollektivarbeitsrechtlich stellt Stubbe dar, inwieweit Einflussmöglichkeiten des Betriebsrates auf Ablauf, Inhalt und Auswertung des Assessment Centers bestehen. Schließlich erörtert er die Auswirkungen der psychologischen DIN 33430 und Aspekte des Datenschutzes bei Assessment Centern.
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